Letztes Jahr war mein erstes Jahr in der Vollselbständigkeit und meistens war es großartig.
Ich konnte schalten und walten wie ich mochte, keiner hat mir gesagt was zu tun sei und ich konnte arbeiten wie, wann und wieviel ich wollte. Das hatte durchaus Vorteile!
Ich liebe meinen Beruf. Er ist Berufung und Leidenschaft. Ständig möchte ich was nachlesen oder was machen und es fällt mir häufig schwer, mal nichts zu tun.
Keiner hat im letzten Jahr STOP zu mir gesagt. Ich auch nicht.
Ende des Jahres hab ich dann gemerkt, dass ich weit weit über meine Grenzen gegangen bin. Zwar mit Freude, aber trotzdem.
Deswegen habe ich mir über Weihnachten und Silvester eine Auszeit genommen und war einfach mal nicht erreichbar!
Großes Unverständnis und teils sogar beleidigte Reaktionen trafen mich. Aber damit hatte ich gerechnet.
Ich hatte so das Bedürfnis nach Ruhe und Frieden. Wollte mal nicht denken, mich um nichts kümmern, sondern einfach in den Tag hinein leben.
Und das tat ich zwei Wochen. Und wissen Sie was passiert ist? Dinge über die ich wochenlang gebrütet habe und keine Lösung im Sinn hatte, wurden plötzlich ganz klar. Als hätte mir jemand den Schleier von den Augen gezogen.
Ich war wieder bei mir, habe mir und meinen Bedürfnissen den Raum und die Wichtigkeit gegeben, die sie verdienen. Konnte mich auf mich besinnen und wirklich überlegen, was bleiben und was gehen darf.
Eines meiner beiden Jahresmottos ist deshalb: Selbstfürsorge – ich bin meine höchste Priorität!
Aber warum fällt uns das manchmal so schwer? Das habe ich versucht, in dem Artikel mal etwas genauer zu beleuchten.
Die Kunst, sich selbst Priorität zu geben
In einer Welt, die von ständiger Verfügbarkeit und hohen Erwartungen geprägt ist, wird Selbstfürsorge oft vernachlässigt. Wann haben Sie sich das letzte Mal bewusst Zeit für sich genommen?
Selbstfürsorge ist mehr als Wellness und Entspannung – es ist die aktive Entscheidung, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen. Und manchmal bedeutet es eben, sich zurückzuziehen und nicht erreichbar zu sein. Es kann herausfordernd sein, besonders wenn Menschen aus Ihrem Umfeld darauf mit Unverständnis oder sogar Enttäuschung reagieren. Doch genau in solchen Momenten liegt die Kraft, Ihre Grenzen zu setzen und Ihr Wohlbefinden zu schützen.
Der Mut zum Nein
Viele Menschen haben das Gefühl, immer "Ja" sagen zu müssen – sei es im Beruf, in der Familie oder im Freundeskreis.
Doch ein "Nein" ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Es signalisiert, dass Sie Ihre eigenen Grenzen kennen und wahren. Sich selbst Zeit und Raum zu nehmen, kann enorm befreiend sein.
Die Bedeutung des Rückzugs
Sich zurückzuziehen bedeutet nicht, dass Sie egoistisch oder gleichgültig sind. Im Gegenteil: Es zeigt, dass Sie achtsam mit Ihren eigenen Bedürfnissen umgehen. Indem Sie sich gelegentlich aus der Hektik des Alltags herausnehmen, geben Sie sich selbst die Chance, Energie zu tanken und klarer zu denken.
Ob es ein Spaziergang in der Natur, eine Stunde mit einem guten Buch oder einfach nur eine Pause vom Handy ist – diese Momente helfen Ihnen, zu sich selbst zu finden. Und diese Momente sind für jeden etwas anderes.
Sie schaffen Raum, um Ihre Gedanken zu sortieren und Stress abzubauen.
Lassen Sie andere reagieren
Vielleicht haben Sie Angst davor, dass andere verletzt sein könnten, wenn Sie nicht sofort antworten oder eine Einladung ablehnen. Doch diese Reaktion liegt nicht in Ihrer Verantwortung. Die Erwartungen anderer sollten nicht Ihre Priorität übertrumpfen.
Erinnern Sie sich daran: Wer Sie wirklich schätzt, wird Ihr Bedürfnis nach Selbstfürsorge respektieren.
Jetzt sind Sie dran!
Selbstfürsorge ist kein Egoismus, sondern eine Notwendigkeit. Indem Sie sich selbst an erste Stelle setzen, können Sie langfristig besser für andere da sein – und vor allem für sich selbst. Es ist in Ordnung, nicht immer verfügbar zu sein. Und es ist ebenso in Ordnung, wenn andere das nicht sofort verstehen.
Denn am Ende des Tages zählt vor allem eines: Ihr eigenes Wohlbefinden.
Mein Jahresmotto steht. Wollen Sie, gemeinsam mit mir, IHRE Selbstfürsorge als Jahresmotto nehmen? Brauchen Sie Unterstützung?
Dann melden Sie sich gerne für ein kostenfreies Erstgespräch.
Herzlichst
Ihre Nicole Ulbrich