"Von der Couch-Potato zu Sportliebhaberin: Eine persönliche Reise zur körperlichen und geistigen Gesundheit"

 

Die Überschrift klingt gut, gell?! Musste ich selber lachen als ich sie geschrieben habe. Und das Lachen kam, weil es mir ein kleines bisschen unangenehm ist. Und zwar weil es genau meine Änderung der letzten Monate und Jahre beschreibt.

 

Dass ICH mal einen Blogbeitrag über Sport schreibe, hätte ich vor zwei Jahren auch nicht für möglich gehalten. Manchmal staune ich über mich selbst.

 

Häufig werden ja Erwartungen an TherapeutInnen herangetragen, dass sie sich immer gesund ernähren, sich ausreichend bewegen, Kaffee nur aus Werbespots mit großen amerikanischen Filmstars kennen und ihnen die „Work-life-Balance“ in die Wiege gelegt wurde.

 

 

Tja, wie soll ich das jetzt sagen? Traf bei mir irgendwie alles nicht zu……

 

Übergewicht seit ich ein Kleinkind war, Kuchen zum Frühstück, alles unter eine Kanne Kaffee ist für Anfänger und Sport sehr gerne! Von der Couch aus. Fußball oder in der Wintersaison Skispringen.

 

 

Und wie ist es jetzt?

Na, zumindest einiges ist anders! An meinem Kaffeekonsum arbeite ich hart! Und Fußball werde ich immer schauen (ist vererbt, kann ich gar nix für…..). Aber die letzten Jahre hat sich meine Ernährung deutlich verändert, einige Kilos konnte ich dabei auf der Strecke lassen und Sport mach ich jetzt lieber selbst.

 

 

Warum schreibe ich heute über dieses Thema?

Heute ist Freitag. Und seit etwa anderthalb Jahren ist meine Praxis Freitag Vormittag geschlossen, weil ich ein Date mit meiner Nordic Walking Gruppe im Wald habe. Manchmal auch in der Heide oder über die Felder. Aber Freitag Vormittag ist „Me-Time“. Und es gibt nur sehr wenige Ausnahmen, weshalb ich den Termin nicht wahrnehme. Und häufig freue ich mich schon die ganze Woche darauf, an der frischen, manchmal auch nassen Luft zu sein, mich mit herzlichen Menschen zu unterhalten und ja, mich zu bewegen.

 

 

Vor anderthalb Jahren war der Zeitpunkt an dem ich wusste:

Nicole, die Frage ist nicht mehr OB Du was machst, sondern nur noch WAS Du machst. Aber Du musst was tun!

Und dann habe ich überlegt was mir gefallen könnte und was ich vor allen Dingen auch länger durchhalte.

Und der Anfang war hart. Wirklich hart.

Aber irgendwann merkte ich, wie meine Gedanken während des Walken von „Oh Gott, wann sind wir da?“ zu „Ach schau mal wie schön, da kommen die ersten Schneeglöckchen durch“ wurden.

Ich konnte sogar mittlerweile WÄHREND des Walkens reden.

 

Kleine Anekdote am Rande. Sabine, ja, ich nenne Namen!!! Also, Sabine sagt doch letztens wirklich: Ach ja, ich erinnere mich gerne an die Zeit als Nicole noch keinen Atem hatte um zu walken UND zu reden! Meine Schüler wissen an dieser Stelle genau was gemeint ist, denn ich kann unfassbar viel und schnell in sehr kurzer Zeit reden. Aber da Sabine und ich uns sehr mögen und sie wahnsinnig gute Quarkbällchen macht, kann ich ihr das verzeihen….. ;-)

 

Vor etwa einem halben Jahr merkte ich, dass mir das Walken einmal die Woche nicht genug war. Ich wollte mehr. Und ging tatsächlich zu einem Probetraining in ein Fitness-Studio.

Dazu muss ich sagen, dass ich schon viel Fitness-Studios in Deutschland mitfinanziert habe, ohne sie zu nutzen. Zwei Wochen hin, nicht wohl gefühlt, zu anstrengend, irgendwie doof.

Aber auch hier war wieder klar, dass ich muss. Zur Not auch ohne Spaß. Und was soll ich sagen? Es macht Spaß. Vermutlich bin ich kaputt…. ;-)

Alles was andere mir immer gebetsmühlenartig gepredigt haben, erlebe ich gerade selbst.

 

Und deswegen will ich jetzt auch ein bisschen predigen. Und an alle, die schon seit tausend Jahren Sport machen: Seid bitte gnädig mit mir, ich bin am Anfang meiner Reise!

 

 

Warum ist Sport so gut für uns?

  1. Verbesserte körperliche Gesundheit: Regelmäßiger Sport hilft, das Risiko von Herzkrankheiten, Diabetes, Übergewicht und anderen chronischen Krankheiten zu reduzieren. Er stärkt das Herz-Kreislauf-System, verbessert die Durchblutung und fördert die Funktion der Organe.
  2. Gewichtskontrolle: Sportliche Aktivitäten helfen, Kalorien zu verbrennen und den Stoffwechsel anzukurbeln, was beim Abnehmen hilft und das Gewicht auf gesunde Weise kontrolliert.
  3. Stärkung der Muskeln und Knochen: Durch Sport werden Muskeln aufgebaut und Knochen gestärkt, was das Risiko von Osteoporose und Verletzungen verringert.
  4. Stressabbau: Körperliche Aktivität setzt Endorphine frei, die sogenannten "Glückshormone", die Stimmungsschwankungen ausgleichen und Stress reduzieren können.
  5. Verbesserte geistige Gesundheit: Sport trägt zur Freisetzung von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin bei, was die Stimmung verbessert, Angstzustände reduziert und die geistige Gesundheit fördert.
  6. Bessere Schlafqualität: Regelmäßige körperliche Aktivität kann zu tieferem und erholsamerem Schlaf führen, was wiederum die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden verbessert.
  7. Steigerung der Energie und Ausdauer: Sportliche Aktivitäten können die körperliche Leistungsfähigkeit steigern, was zu mehr Energie im Alltag führt und die Ausdauer verbessert.
  8. Soziale Interaktion: Viele Sportarten werden in Gruppen oder Teams ausgeübt, was soziale Interaktionen fördert, das Gemeinschaftsgefühl stärkt und Freundschaften fördert.
  9. Verbesserte kognitive Funktionen: Sportliche Aktivitäten können die kognitive Funktion verbessern, das Gedächtnis stärken und die Aufmerksamkeitsspanne erhöhen.

 

Bei so vielen Dingen kann ich nur zustimmen und möchte laut JAAAA schreien. Und frage mich immer wieder warum ich nicht schon vor langer Zeit damit angefangen habe.

 

Glücklicherweise weiß ich darauf die Antwort. Noch vor zwei Jahren hätte ich die Kraft dafür nicht gehabt. Ich war mit Beruf(en) und alltäglichem Leben einfach zu erschöpft. War am Ende des Tages froh, wenn ich einem Großteil meiner Verpflichtungen nachgekommen bin.

 

Die Crux ist aber, dass Sport Energie gibt. Am Anfang vielleicht noch nicht, aber aktuell ziehe ich sehr sehr viel Energie aus dem Sport. (Ja Miguel, ich weiß. Ich hab Dir das nie so geglaubt. Entschuldige bitte!)

 

Es ist eine Zeit für mich. Keiner will was von mir. Ich bin nicht erreichbar. Manchmal höre ich im Studio Musik, manchmal einen Krimi als Hörbuch und manchmal unterhalte ich mich. Aber ich entscheide was ich brauche und das schenke ich mir.

 

Aber warum schreibe ich denn jetzt um Himmels Willen so viel über Sport?

 

Einer der Therapiepfeiler bei Stress und Erschöpfung ist die Bewegung. Ob richtig Sport oder spazieren gehen oder mit dem Hund raus ist dabei (fast) völlig egal. Das „In Bewegung kommen“ ist dabei wichtig.

 

Je nach Zustand ist es eher Krafttraining oder eben ein gemütlicher Spaziergang.

 

Sind Sie auch müde und erschöpft? Möchte Sie auch wieder mehr in Bewegung kommen? Haben Sie Fragen zu meinen Worten?

 

Dann melden Sie sich gerne bei mir.

 

Herzlichst

 

Ihre Nicole Ulbrich