Hast Du noch Stress oder bist Du schon erschöpft?

Ja, ich weiß. Eine etwas provokante Frage! Und meiner Meinung nach gerade deshalb so wichtig sie zu stellen.

 

Um die Frage etwas genauer zu erklären, will ich kurz zu den Unterschieden zwischen Stress und Erschöpfung kommen.

 

Es lohnt sich, sich diese beiden Zustände etwas genauer anzusehen.

 

Was ist Stress?

Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf eine Herausforderung oder Belastung. Es kann sowohl körperlich als auch emotional sein und tritt auf, wenn das Gehirn eine Situation als Bedrohung oder Druck wahrnimmt, der eine Anpassung erfordert. Dies kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, wie zum Beispiel Arbeit, Beziehungen, finanzielle Probleme oder sogar positive Ereignisse wie eine Hochzeit oder Beförderung.

 

Wenn der Körper auf Stress reagiert, setzt er Hormone wie Adrenalin und Cortisol frei, die den Herzschlag beschleunigen, die Atmung erhöhen und die Muskeln anspannen, um mit der Herausforderung umzugehen. Kurzfristiger Stress kann dazu führen, dass wir konzentrierter und aufmerksamer sind, aber langfristiger oder chronischer Stress kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, wie zum Beispiel Schlafstörungen, Angstzustände, Depressionen, Bluthochdruck und ein geschwächtes Immunsystem.

 

Was ist Erschöpfung?

Erschöpfung ist ein Zustand der körperlichen oder geistigen Ermüdung, der durch anhaltende Anstrengung, Stress oder unzureichende Erholung verursacht wird. Er kann verschiedene Ursachen haben, darunter übermäßige körperliche Arbeit, psychischer Stress, Schlafmangel, ungesunde Lebensgewohnheiten oder auch Krankheiten. Symptome von Erschöpfung können Müdigkeit, Energielosigkeit, Schlafstörungen, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme, Appetitlosigkeit und eine Vielzahl anderer Beschwerden sein.

 

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Stress entsteht normalerweise als Reaktion auf eine spezifische Herausforderung oder Belastung, sei es physisch, emotional oder mental.

 

Erschöpfung hingegen kann das Ergebnis anhaltender oder übermäßiger Belastung sein, die zu einem Mangel an Energie und Ressourcen führt.

 

Stress kann kurzfristig sein und sich relativ schnell ändern, je nachdem, wie lange die belastende Situation anhält.

 

Erschöpfung hingegen entwickelt sich normalerweise über einen längeren Zeitraum und kann länger anhalten, auch wenn die Stressoren nicht mehr vorhanden sind.

 

Während Stress oft mit erhöhter Anspannung, Nervosität und einem Gefühl der Dringlichkeit verbunden ist, kann Erschöpfung zu Müdigkeit, Lustlosigkeit und einem Gefühl der Leere führen.

 

Es ist also häufig so, dass erst der (chronische) Stress da ist und dann die Erschöpfung unweigerlich folgt. Stress können wir leider oft nicht ändern. Manchmal merken wir gar nicht so sehr, dass wir gestresst sind. Und eine gewisse Zeit ist das auch kein Problem. Dafür sind wir gemacht und unser Körper kann das gut kompensieren. Manchmal ist Stress sogar gut für uns. Der sogenannte Eustress bringt uns dazu leistungsfähiger zu sein und unsere Ziele zu erreichen.

 

Manchmal ist es aber zu viel. Oder es war der bekannte Tropfen der das Fass zum überlaufen gebracht hat.

 

Wenn es keine Pausen zwischen den intensiven Zeiten gibt und man sich nicht erholen kann, dann folgt auf den Stress häufig die Erschöpfung.

 

Aber was machen wir jetzt?

Das lässt sich leider nicht so pauschal beantworten. Wichtig ist auf jeden Fall, sich seine aktuelle Lebenssituation anzusehen.

 

Sich seine Stressoren anzusehen. Darüber nachzudenken, ob manche Sachen vielleicht verändert werden können.

 

Aber auch das ist oft schwer. Manchmal ist schon viel gewonnen, wenn man lernt, anders mit Stress umzugehen. Manchmal helfen schon kleine Änderungen und manchmal kann es gut sein, sich Unterstützung von außen zu holen.

 

Kennen Sie Ihre Stressoren? Sie zu kennen ist häufig schon der erste Weg, um besser mit ihnen umzugehen und gar nicht erst in eine Erschöpfung zu kommen.

 

 

 

Wenn Sie Fragen dazu haben melden Sie sich gerne bei mir.

 

Herzlichst

 

Ihre Nicole Ulbrich