Häufig sitzen mir in der Praxis erwachsene und längst der Pubertät entwachsene Patienten gegenüber, die mich fragen, weshalb sie eigentlich bei Stress Pickel kriegen.
Stress kann tatsächlich dazu führen, dass Sie Pickel bekommen. Und dafür gibt es mehrere Gründe.
Hormonelle Veränderungen
Bei Stress produziert der Körper mehr von bestimmten Hormonen, wie Cortisol.
Cortisol kann die Talgdrüsen in der Haut anregen, mehr Öl (Sebum) zu produzieren. Und ein Überschuss an Sebum kann die Poren verstopfen und ein günstiges Umfeld für das Wachstum von Aknebakterien schaffen, was zu Pickeln führen kann.
Entzündungsreaktionen
Stress kann entzündliche Prozesse im Körper verstärken und diese können zur Entstehung von Pickeln führen.
Weiter aktivieren Entzündungen das Immunsystem, das dann versucht, die Ursache der Entzündung zu bekämpfen. Dieser Prozess kann jedoch zusätzliche Entzündungsstoffe freisetzen und die Situation verschärfen, was zu Rötungen, Schwellungen und Schmerzen in der Haut führt.
Chronische Entzündungen können die Hautstruktur schädigen und die Heilungsprozesse der Haut beeinträchtigen. Dies kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sich Pickel entwickeln und weniger schnell abheilen.
Insgesamt tragen Entzündungsreaktionen zur Verschlechterung von Hautzuständen bei, indem sie die natürlichen Hautbarrieren beeinträchtigen, das Bakterienwachstum fördern und die Heilungsmechanismen der Haut stören.
Verändertes Verhalten
Bei Stress neigen viele Menschen dazu, ihre Haut mehr zu berühren, zum Beispiel durch Gesichtskontakt mit den Händen oder durch das „herumdrücken“ an bestehenden Pickeln. Dies kann die Ausbreitung von Bakterien fördern und zu weiteren Hautproblemen führen.
Achten Sie mal darauf, ob Ihre Hände bei Stress vermehrt in Ihrem Gesicht sind.
Bei mir ist das leider so.
Geschwächtes Immunsystem
Stress kann das Immunsystem schwächen, was es dem Körper erschwert, Infektionen und Entzündungen abzuwehren, die Pickel verursachen können.
Ein geschwächtes Immunsystem kann das Gleichgewicht der Hautmikroben negativ stören. Die guten Bakterien verschwinden und das Wachstum von schädlichen Bakterien erhöht sich. Damit können Pickel entstehen.
Ungesunde Gewohnheiten
Unter Stress greifen manche Menschen eher zu ungesunden Lebensgewohnheiten, wie schlechter Ernährung, weniger Schlaf oder unzureichender Hautpflege, die ebenfalls das Hautbild verschlechtern können.
Kennen wir vermutlich fast alle, oder?
Wer nach einem echt langen Tag nach Hause kommt, dem fällt es oft schwer, sich noch um sich zu kümmern. Dabei wäre das, gerade dann, besonders wichtig.
Es gibt also nicht nur Jugendliche mit Pickeln
Es ist wichtig, Stress zu managen und auf eine gute Hautpflege zu achten, um stressbedingte Hautprobleme zu minimieren.
Stress kann auf verschiedene Weise dazu führen, dass Pickel entstehen, hauptsächlich durch hormonelle Veränderungen, Entzündungen und ungesunde Verhaltensweisen.
Um stressbedingte Hautprobleme zu vermeiden, ist es wichtig, Stress zu managen.
Wenn ich Sie dabei unterstützen kann, lassen Sie es mich gerne wissen!
Herzlichst
Ihre Nicole Ulbrich