Weniger Stress, mehr Sonne: Wie Natur und Licht unser Nervensystem beruhigen

Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie an einem warmen Tag barfuß über eine Wiese laufen oder einfach mit geschlossenen Augen die Sonne im Gesicht spüren? Diese scheinbar kleinen Momente haben eine erstaunlich große Wirkung – auf unseren Körper, unser Nervensystem und unser inneres Gleichgewicht.

 

Gerade das barfuß laufen ist für mich persönlich etwas wirklich besonderes. Es erdet mich und verbindet mich mit einer Ruhe und „Standfestigkeit“. So laufe ich oft schon morgens barfuß durch den Garten und schau, welches neue Pflänzchen über Nacht das Licht der Welt erblickt hat.

 

Den Tag so zu beginnen ist für mich ein Luxus, für den ich jeden einzelnen Tag dankbar bin.

 

Und gerade in einer Welt voller Termine, Nachrichtenflut und ständiger Erreichbarkeit ist es oft genau das, was fehlt: natürliche Ruhepole, Sonnenlicht, frische Luft – und Zeit, einfach nur zu sein.

 

 

Das vegetative Nervensystem – unser innerer Taktgeber

Unser vegetatives Nervensystem steuert viele lebenswichtige Funktionen, ohne dass wir sie bewusst beeinflussen: Atmung, Verdauung, Herzschlag. Es besteht aus zwei Gegenspielern: dem Sympathikus, der für Aktivität, Leistung und Stress zuständig ist – und dem Parasympathikus, der für Erholung, Verdauung und Regeneration sorgt.

 

Im Alltag ist oft der Sympathikus im Dauereinsatz. Kein Wunder also, dass viele Menschen unter innerer Unruhe, Schlafproblemen oder Erschöpfung leiden. Es ist, als würde die ganze Zeit der Säbelzahntiger hinter uns her laufen. Aber in anderer Form als noch vor vielen Jahren.

 

Nämlich in Form von Chefs, Großstadtlärm, Verkehr und/oder dem ständigen Leistungsdruck.

 

Doch die gute Nachricht ist: Die Natur kann helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen.

 

 

Sonnenlicht – Balsam für Körper und Seele

Sonnenlicht wirkt gleich mehrfach positiv auf uns:

 

☀️ Vitamin-D-Produktion: Dieses wichtige „Sonnenvitamin“ stärkt nicht nur unsere Knochen, sondern auch unser Immunsystem und unsere Stimmung.

 

☀️ Melatonin & Serotonin: Sonnenlicht reguliert unseren Tag-Nacht-Rhythmus und fördert die Ausschüttung von Serotonin – einem Hormon, das für gute Laune sorgt.

 

Gleichzeitig wird am Abend mehr Melatonin gebildet – wir schlafen besser.

 

☀️ Nervensystem im Gleichgewicht: Lichtreize über die Augen wirken direkt auf das Gehirn – und dort auf Strukturen, die unser vegetatives Nervensystem regulieren. Tageslicht kann also beruhigen.

 

 

 

Trotzdem kann ich mir den Hinweis nicht verkneifen:

 

Sonne ist gut und wichtig und toll! Aber: bitte nur kurz ohne entsprechenden Sonnenschutz. Bitte je nach Hauttyp und Intensität der Sonne individuell auf Sie abgestimmt.

 

Bei Babys und Kindern ganz besonders wichtig!

 

 

Natur als Nerventonikum

Schon kurze Aufenthalte im Grünen – sei es ein Park, Wald oder ein Spaziergang über eine Wiese – können den Cortisolspiegel (unser Stress- /Aktivitätshormon) senken, den Herzschlag verlangsamen und den Parasympathikus aktivieren.

 

Kein Wunder also, dass Waldspaziergänge in Japan als „Shinrin Yoku“ – Waldbaden – Teil der Gesundheitsvorsorge sind.

 

Und das Beste: Es braucht keine großen Auszeiten. Schon 10–15 Minuten täglich genügen!

 

Und hier kommt wieder dieser Tipp, den wir alle kennen und vielleicht schon nicht mehr hören können:

 

Gehen Sie eine Haltestelle zu Fuß oder machen auf dem Heimweg einen kleinen Umweg über einen Park oder eine Wiese. Und wenn Sie es nicht jeden Tag machen, dann ist das total ok. Wenn es nur einmal die Woche ist, dann ist es einmal mehr, als wenn Sie es gar nicht machen.

 

 

Kleine Übungen für draußen: Nervensystem zum Durchatmen

Hier ein paar einfache Ideen, wie Sie die Kraft der Natur gezielt nutzen können:

 

Atemübung im Grünen

Setzen Sie sich auf eine Bank, lehnen Sie sich an einen Baum oder stehen Sie mit beiden Füßen fest auf dem Boden. Atmen Sie bewusst ein und zählen Sie bis 4, halten Sie kurz inne – und atmen Sie doppelt so lange (z. B. bis 8) wieder aus.

 

5–10 Atemzüge reichen, um den Parasympathikus zu aktivieren.

 

Mich stresst es manchmal, meine Atemzüge zu zählen und ich atme dann extrem flach und fast hektisch. Wenn es bei Ihnen auch so ist, dann zählen Sie einfach nicht! Atmen Sie bewusst ein und wieder aus, in Ihrem eigenen Tempo und Sie werden sehen, dass das manchmal schon ausreicht, um etwas zur Ruhe zu kommen.

 

Sonnen-Meditation

Schließen Sie die Augen und wenden Sie Ihr Gesicht der Sonne zu. Spüren Sie die Wärme auf Ihrer Haut. Stellen Sie sich vor, wie Licht und Energie Ihren Körper durchströmen.

 

Vielleicht können Sie das Zwitschern der Vögel oder das Rauschen des Windes hören.

 

Bleiben Sie einfach einen Moment still. Das Nervensystem liebt diese Art der Achtsamkeit.

 

Barfußlaufen oder Natur berühren

Gehen Sie eine kurze Strecke barfuß – über Gras, Sand oder Erde. Oder legen Sie bewusst die Hand auf einen Baumstamm. Oder setzen Sie sich direkt auf den Boden.

 

Dieses einfache „Erden“ wirkt beruhigend und bringt uns zurück in den Körper.

 

 

Kleine Sonnenpausen, große Wirkung

Sie müssen nicht auf den nächsten Urlaub warten, um zu entspannen. Die Natur ist immer da – vor der Haustür, im Park, auf dem Balkon. Ein paar Minuten im Tageslicht, bewusste Atemzüge und das Grün der Bäume können Wunder wirken.

 

Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für diese kleinen Oasen im Alltag – Ihr Nervensystem wird es Ihnen danken.

 

 

Probieren Sie sich aus. Wenn Sie merken, dass diese Übungen nicht ausreichen um entspannen zu können, dann melden Sie sich gerne bei mir zu einem kostenfreien Erstgespräch und wir schauen gemeinsam, ob ich Sie unterstützen kann.

 

Herzlichst

Ihre Nicole Ulbrich