Darm in Balance? Über „Leaky Gut“, Stress und die Tücken industrieller Nahrung

Unser Darm ist ein echtes Multitalent: Er verdaut nicht nur unser Essen, sondern redet auch ein Wörtchen mit, wenn es um unser Immunsystem, unsere Stimmung oder unser Energielevel geht.

 

Kein Wunder also, dass viele sich fragen, was los ist, wenn der Bauch plötzlich „verrücktspielt“. Begriffe wie „Leaky Gut“ machen die Runde – und auch die Themen Stress und Fertiggerichte landen immer öfter auf dem Tisch.

 

In diesem Beitrag schauen wir uns an, was hinter einem unausgeglichenen Darm stecken kann und was Sie selbst tun können, um wieder mehr Balance ins Bauchgefühl zu bringen.

 

 

Was bedeutet eigentlich „Leaky Gut“?

In meiner Praxis begegnet mir immer wieder die Frage: „Was genau ist eigentlich ein Leaky Gut?“ Wörtlich übersetzt heißt der Begriff „durchlässiger Darm“ – und genau darum geht es.

 

Die Idee dahinter: Die Darmschleimhaut, die normalerweise wie ein Türsteher streng entscheidet, was ins Blut darf und was draußen bleibt, lässt plötzlich mehr durch, als ihr guttut. Keine Sorge – Ihr Sonntagsbraten bleibt weiterhin fein säuberlich im Verdauungstrakt. Doch bestimmte Stoffe könnten die Schranke überwinden – und meiner Meinung nach möglicherweise Entzündungen im Körper anstoßen.

 

 

Wenn der Bauch verrückt spielt

Oft höre ich von Patientinnen und Patienten: „Mein Bauch spinnt – kann das an meiner Ernährung liegen?“ Eine berechtigte Frage, denn unser Darm ist weit mehr als nur ein Verdauungsschlauch. Er kommuniziert mit dem Immunsystem, dem Nervensystem – ja, sogar mit unserer Stimmung.

 

Gerät sein empfindliches Gleichgewicht aus den Fugen, spüren wir das häufig ziemlich deutlich: Blähungen, Völlegefühl, Müdigkeit – oder das diffuse Gefühl, dass „etwas nicht stimmt“.

 

 

Industrielle Nahrung: praktisch, aber problematisch?

Im hektischen Alltag ist der Griff zum Fertiggericht oft verlockend – und verständlich.

 

Doch viele industriell verarbeitete Lebensmittel enthalten eine wilde Mischung an Zusatzstoffen: Konservierungsmittel, Emulgatoren, Geschmacksverstärker – ein wahrer Chemiebaukasten.

 

Zwar ist die Studienlage zum Einfluss dieser Stoffe auf die Darmbarriere noch nicht in Stein gemeißelt, doch erste Hinweise legen nahe, dass manche von ihnen die Darmschleimhaut reizen könnten.

 

Kurz gesagt: Unser Darm mag’s lieber natürlich als „mit künstlichem Aroma“.

 

Schauen Sie doch mal, auf welchen Lebensmittelverpackungen bei Ihnen im Schrank Aromen oder Zusatzstoffe aufgeführt sind?

 

Ich bin immer noch regelmäßig entsetzt!

 

 

Stress – der stille Mitbewohner im Bauch

Neben der Ernährung ist ein weiterer Verdächtiger regelmäßig Thema in meinen Gesprächen: Stress. Und zwar nicht der harmlose „Ich-hab-den-Kaffee-vergessen“-Stress, sondern der chronische Dauerbegleiter, der uns Tag für Tag unter Strom setzt.

 

Stress versetzt den Körper in Alarmbereitschaft – das bekommt nicht nur das Nervensystem zu spüren, sondern häufig auch der Darm. Viele meiner Patient:innen berichten in belastenden Phasen von verstärkten Verdauungsproblemen.

 

In solchen Fällen entwickeln wir gemeinsam alltagstaugliche Strategien: mehr Pausen, weniger Perfektion und ein liebevollerer Blick auf die eigenen Bedürfnisse.

 

Manchmal geht es auch um ganz pragmatische Dinge wie „Meal-Prep“, also das vorbereiten von (Teilen von) Mahlzeiten. So dass der Griff zur Fertigpizza nicht mehr gar so leicht fällt.

 

 

Was Sie selbst tun können

Die gute Nachricht: Es braucht keine radikalen Veränderungen. Schon kleine Schritte können eine große Wirkung entfalten.

 

Wer beginnt, frisch und mit möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln zu kochen, erlebt oft ein neues Gefühl von Leichtigkeit und Balance.

 

Auch regelmäßige Auszeiten, achtsames Essen oder bewusste Atempausen können helfen, dem eigenen Körper wieder näherzukommen. Denn letztlich ist der wichtigste Ratgeber für Ihre Gesundheit: Sie selbst.

 

 

Neugierig geworden?

Wenn Sie sich tiefer mit den Themen Darmgesundheit, Ernährung und Stressbewältigung auseinandersetzen möchten, begleite ich Sie gern.

 

In einem unverbindlichen, kostenfreien telefonischen Erstgespräch können wir gemeinsam klären, ob und wie ich Sie unterstützen kann – auf dem Weg zu mehr Wohlbefinden und innerer Balance.

 

 

Herzlichst

Ihre Nicole Ulbrich